> MOTORRAD > TT 600 E

Nun mußte mal endlich was Neues ran. Nachdem sich die XJR fürs Gelände als völlig ungeeignet herausstellte, (welch ein Wunder ;-)), wollte ich einfach mal auch im Wald bzw. im Gelände meine Runden drehen. Dabei wollte ich keinen auf Supercross machen, eine Enduro sollte ausreichen.

Eigentlich war ich mehr auf eine XT fixiert, aber die TT ergab sich halt. Zum Glück die Variante mit Elektrostarter, nicht wie das S oder R-Modell nur mit Kicker. Außerdem ist die E aufgrund kürzerer Federelemente etwas flacher gehalten. Demzufolge komme ich als relativ kleiner Mensch trotzdem mit den Füßen auf die Straße. Eine Yamaha sollte es schon sein. Obwohl die TT eigentlich keine "richtige" Yamaha ist, sondern eine Belgarda. Das ist der italienische Yamaha-Importeur.


Leider hat die TT nur einen 12 Liter Tank, was sich bei größeren Touren als nachteilig herausstellt. Aber von Acerbis läßt sich ein 20l Tank nachrüsten.

Motor

Der Motor ist ein etwas antiquiertes Modell, deren Ursprünge auf die legendäre XT500 zurückgehen. Er läuft mechanisch relativ laut (besonders kurz nach dem Kaltstart), wobei er trotzdem für einen Single vibrationsarm arbeitet. Dank des E-Starters erspart man sich das Gekicke, wenn es ziemlich kalt ist (unter 5 Grad) geht der Motor nach dem Anlassen regelmäßig wieder aus. Mal sehen wie sich das so im Sommer entwickelt. Vielleicht muß man sich erst einfuchsen. Ist halt keine XJR, die wie immer auch im siebenten Jahr einfach sofort anspringt. Untertouriges Gefahre mag er überhaupt nicht (Meine XV750 ließ sich noch bei 750 U/min sanft hoch beschleunigen). Der Single fängt an zu schlagen, muß man sich wohl dran gewöhnen. Der Drehmomentverlauf ist traktormäßig, obenrum etwas schwächlich, für das Gelände jedoch sehr gut fahrbar, besonders für Gelände-Einsteiger. Der Verbrauch pendelt sich so bei 4..4,5 l (Straße) ein. Der Ölverbrauch scheint minimal zu sein.

Fahrwerk

Prinzipiell ist die Maschine sehr handlich, besonders im Vergleich zu einer 255 kg schweren XJR. Man hat beim Rangieren das Gefühl, man bewegt ein Damen-Fahrrad. Bei schneller Straßenfahrt merkt man dem Fahrwerk jedoch die wendige Auslegung an. Ab 120 km/h ist der Geradeauslauf sehr schlecht, ein kurzer Wackler am Lenker und schon pendelt die TT. Insgesamt gesehen liegt die Maschine, auch in langen Kurven sehr stabil. Im Gelände ist man damit jedoch sehr gut bedient, ein kleiner Wenderadius und die Handlichkeit lassen enge Manöver zu. Die Gabel ist in der Dämpfung einstellbar, das Federbein nur in Zugstufe und Federvorspannung, wobei das Federbein im Gelände (kein Cross) schnell durchschlägt. Deswegen habe ich mich entschlossen, hier auf ein Öhlins-Federbein der TT600S zuzugreifen. Ein gutes Gebrauchtes tut es auch. Es hat etwas mehr Federweg, arbeitet jedoch aber wesentlich sensibler. Man kann hier wunderbar die Zug- und Druckstufendämpfung auf seine Bedürfnisse einstellen.

Ausstattung

Keine. Im Ernst, an dieser Maschine befinden sich keine Ausstattungsdetails. Die Maschine ist sehr einfach gehalten. Alle Anbauteile bestehen aus Kunststoff, die Seitendeckel sind nur angesteckt. Somit kann man relativ leicht die Maschine zu Wartungszwecken "freilegen".
Über einen Internetkontakt konnte ich einen 20l Acerbis Tank erwerben, dieser wurde sogleich angebaut. Weiterhin wurden die geliebten Heizgriffe installiert. Das ist einfach Klasse, wenn man morgens zur Arbeit fährt und keine kalten Hände hat ;-).

Reifen

Momentan sind Metzeler Enduro 3 Sahara montiert. Bei modrigem/morastigem Untergrund schlingert das Fahrwerk sehr schnell, da heißt es den Lenker gut festhalten. Das Hinterrad dreht schnell durch. Im losen Sand geht's ganz gut vorwärts. Wenn's einigermaßen trocken ist, sind Bodenhaftung und Handling gut. Auf der Straße fährt sich der Reifen wunderbar. Leider gibt der Vorderreifen ab 80 km/h stark jaulende Geräusche von sich, die bei einer längeren Urlaubstour zu Qual werden könnten.
Den Reifen gibt's hinten nur in Größe 140/80 R18, von Yamaha kann man sich eine Unbedenklichkeitsbescheinigung holen.

Die TT mit 20l Acerbis Tank, Öhlins-Federbein und Karoo-Bereifung.

2003

Die TT wurde mit einem 20l Tank Acerbis aufgerüstet, der das Fahren von 450..500km zuläßt. Leider baut der Tank etwas breiter und der Knieschluß geht etwas verloren, da man mit den Knien an die breiteren Ausbuchtungen stößt. Das ist aber nur im Gelände von Bedeutung. Da das serienmäßige Federbein etwas lasch agiert (sowohl in Federung als auch Dämpfung), wurde ein gebrauchtes Öhlins-Federbein einer TT600S nachgerüstet. Dieses ist in Federvorspannung und Zug-/Druckstufe voll einstellbar. Und die verschiedenen Einstellungen zeigen auch Wirkung. Besonders die Dämpfung läßt sich hervorragend auf das Gelände einstellen. Mein Vorschlag zur Dämpfungseinstellung: erst Dämpfung raus (also veringern), fahren, 2 Stufen zudrehen (härter), fahren ... solange bis es paßt. Zunächst wird die Maschine wippen und eiern, im Gelände versucht die Maschine wie ein wildes Pferd einen nach oben abzuwerfen, weil die Zugstufendämpfung zu gering ist. Auf der Gegenseite schlägt die Federung natürlich durch. Nachdem die nasse Jahreszeit begonnen hat, wurden Metzeler MCE Karoo aufgezogen, natürlich hinten in 140/80. Das eher grobstollige Profil verbessert erheblich das Fahrverhalten und Traktion im Gelände. Man muß nun nicht mehr jedes modrige Loch fürchten.

2004

Im Mai trat ich die erste größere Tour mit der TT an: Rundfahrt auf Korsika. Mein Kumpel Thomas hat mir erst mal einen Gepäckträger gebaut. So konnte das Gepäck verstaut werden. Auf einen Tankrucksack konnte verzichtet werden. Wie zu Erwarten gab es keine technischen Probleme. Insgesamt kann man die Maschine als durchaus reisetauglich einschätzen. Besonders auf so schlechten Straßen wie in Korsika. Lediglich die Sitzback könnte für längere Etappen etwas breiter + komfortabler sein. Sicher würde man keine 1000km Tagestour machen wollen. Für eine Inseltour, bei der man keine 250km pro Tag fährt, ist das völlig ok.

Die TT mit Gepäck auf Korsika.


Der Umbau auf das Fahrwerk der S wurde im Sommer vollzogen. Die TT erscheint als völlig neues Motorrad. Die neue Telegabel federt und dämpft vorzüglich. Besonders im Gelände macht sich das bemerkbar. So können sich also die Besitzer einer TT600S fühlen. Eigentlich muß ich das Fahrzeug jetzt TT600ES nennen oder ?

2005

Der Kickstarter ist jetzt dran. Jetzt ist es eine TT600ESK ;-).

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